SEO

Die 3 größten SEO-Fehler und wie Du sie vermeidest

Nora TaubertSEO-Expertin

Du hast unzählige Stunden und Budgets in SEO investiert und trotzdem bleibt der Erfolg aus? Du optimierst, erstellst Content und analysierst fleißig – doch die Rankings stagnieren und der Traffic bringt nicht die gewünschten Ergebnisse? Aus über zehn Jahren SEO-Erfahrung weiß ich: Es gibt typische Fehler, die immer wieder passieren und Projekte zum Scheitern bringen. In diesem Beitrag zeige ich Dir, was schiefgehen kann, warum das passiert und – vor allem – wie Du diese Fallstricke vermeidest, um Deine SEO-Strategie endlich auf Kurs zu bringen.

Frau wütend vor Laptop

Das hat leider nicht geklappt: SEO-Projekte scheitern oft an typischen Fehlern.

SEO-Fehler Nr. 1: Prioritäten ändern sich ständig

Ständig wechselnde Prioritäten sind der größte Feind einer erfolgreichen SEO-Strategie. Ohne klare Ziele und Struktur läuft die Arbeit ins Leere – mit fatalen Folgen für Ressourcen und Ergebnisse.

SEO-Problem

Ohne eine SEO-Roadmap mit einem Maßnahmenplan arbeiten Teams reaktiv auf Zuruf. Dies führt zu ständig wechselnden Prioritäten, verhindert strategische Fokussierung, verzettelt Ressourcen und lässt langfristige Erfolge ausbleiben.

Beispiel

Ein mittelständischer Softwareanbieter steht vor einer Herausforderung: Klare SEO-Ziele fehlen und der SEO-Manager wird von unterschiedlichen Abteilungen regelrecht überschüttet:

  • Die Produktentwicklung will mehr Sichtbarkeit für ein neues Tool.
  • Das Marketing drängt auf schnelle Erfolge bei der Leadgenerierung.
  • Ad-hoc-Aufgaben türmen sich auf, von kurzfristigen Keyword-Optimierungen bis hin zur spontanen Erstellung von Landingpages.

Kommt Dir dieses Szenario bekannt vor? Dann stimmst Du mir sicher zu, dass ohne einen durchdachten Maßnahmenplan leider vor allem Chaos entsteht.

Wirkung

Ohne einen SEO-Plan wird viel Aufwand in Themen investiert, die keinen direkten Bezug zum Produktportfolio und den Unternehmenszielen haben. Oft bleiben halbfertige Aufgaben aufgrund von Umpriorisierungen liegen und wichtige Maßnahmen werden aus Mangel an Ressourcen nicht umgesetzt. Zeit, Budget und Ressourcen werden also ohne nachhaltigen Erfolg verschwendet.

Das Ergebnis: Trotz hektischer Aktivität gibt es keine messbaren Erfolge, weil wichtige strategische Maßnahmen – wie die Optimierung von Conversions, der technischen SEO-Basics und eine durchdachte Content-Strategie – auf der Strecke bleiben.

Lösung

Erstelle eine Roadmap. Sammle darin alle wohlüberlegten SEO-Maßnahmen, die Du für einen bestimmten Zeitraum wie ein Quartal oder ein Jahr planst. Und dann: Halte Dich daran – wenn jemand etwas zwischenschieben will, zeige den Plan und Deine Priorisierung.

Beispiel 1: Priorisierte SEO-Maßnahmenliste in Word-Tabelle mit Schätzung von Aufwand und Wirkung.

Vorteil: Diese Tabelle ist schnell zu erstellen und durch die Farbskala im Ampelsystem intuitiv verständlich.

SEO-Maßnahmenplan mit Aufwands- und Wirkungsschätzung.

Die übersichtliche Tabelle mit knappen, nummerierten SEO-Aufgaben gewinnt durch die Bewertung von Wirkung und Aufwand an Aussagekraft.

Beispiel 2: Detaillierte Maßnahmenplanung aus Excel mit Zuordnung zu Monaten und Verantwortlichen.

Vorteil: Du kannst den Status und die nächsten Schritte aktualisieren und dadurch zum Beispiel in Meetings jederzeit ein Update geben.

SEO Planung in Excel für 6 Monate

Ein detaillierter Plan mit Priorisierung, zeitlichem Ablauf, Zuständigkeiten und Status eignet sich zur professionellen Projektsteuerung.

Beispiel 3: SEO-Aufgabenplanung aus PowerPoint mit Zeitstrahl.

Vorteil: Durch die anschauliche Darstellung kann jeder den Ablauf der SEO-Maßnahmen gut nachvollziehen.

Darstellung von SEO-Projekten auf Zeitdstrahl

Wenn der Fokus eines SEO-Maßnahmenplans auf der zeitlichen Komponente liegt, eignet sich ein Zeitstrahl gut zur Visualisierung.

SEO-Fehler Nr. 2: Unpassende SEO-Ansätze für das Unternehmen und die Zielgruppe

Der Schlüssel zu erfolgreichem SEO liegt nicht nur in der Umsetzung, sondern vor allem in der Passgenauigkeit. Wenn Strategien nicht auf das Unternehmen und seine Zielgruppe zugeschnitten sind, bleibt das volle Potenzial ungenutzt.

SEO-Problem

SEO-Strategien, die im Allgemeinen funktionieren, sind oft für die eigene Branche oder das eigene Unternehmen ungeeignet. Aufgrund mangelnder Kenntnisse und typischer Fehleinschätzungen des Unternehmens passen SEO-Ansätze oft nicht zu den Anforderungen der Zielgruppe oder den verfügbaren Ressourcen.

Beispiel Technik

Ein mittelständisches Industrieunternehmen beschließt, technische SEO-Maßnahmen nach Schema F umzusetzen, wie es in einer Schulung empfohlen wurde. Dazu gehört auch der Wechsel auf einen Headless-CMS-Ansatz, um die Ladezeit der Website zu verbessern. Doch die internen IT-Ressourcen sind begrenzt und es fehlt an Erfahrung, um die komplexe Struktur zu pflegen.

Wirkung

In der Folge weist die Website nach dem Relaunch technische Fehler auf, wichtige Inhalte werden nicht indexiert und die Ladezeit verschlechtert sich. Das Ergebnis bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und die Zielgruppe. die überwiegend über die klassische Desktop-Suche kommt, profitiert nicht von der vorgenommenen Optimierung.

Beispiel Content

Content is King – das hat die Chefin eines kleinen B2B-Dienstleisters im Kopf. Deshalb müssen jetzt alle Mitarbeiter Inhalte zu Trendthemen wie „Industrie 4.0“ oder „KI im B2B“ für den Blog erstellen, um Traffic zu generieren. Das Ergebnis: mittelmäßige Rankings und kaum sichtbare Resultate.

Es werden Inhalte oder Maßnahmen erstellt, die für die Zielgruppe irrelevant sind, weil sie oberflächlich sind und nicht deren Suchintention entsprechen. Intern werden Ressourcen ineffizient gebunden und es entsteht Frust, da der gewünschte Erfolg (mehr qualifizierte Anfragen) ausbleibt.

Wirkung

So werden SEO-Potenziale verschenkt und Ressourcen ineffizient eingesetzt. Sinnvollere Maßnahmen bleiben auf der Strecke, da sie entweder gar nicht erst identifiziert werden oder neben den sinnlosen Maßnahmen schlicht die Zeit fehlt.

Lösung

Analysen mit Umsetzungsplan unter Berücksichtigung des Einzelfalls, der Zielgruppe und der Umsetzbarkeit, keine allgemeinen SEO Best Practices. Realistische Planung und klare Aufgabenverteilung, um Mitarbeiter nicht zu überlasten.

Beispiel 1: Ein gutes SEO-Audit nimmt mehrere Tage in Anspruch. Es untersucht strukturiert verschiedene SEO-Aspekte, wie hier in Word beziehungsweise einem PDF.

Vorteil: Du kannst das Audit jährlich wiederholen und Erfolge festhalten.

Screenshot eines umfänglichen SEO-Audits

Für ein gutes SEO-Audit musst Du Dir Zeit nehmen. Am besten analysierst Du strukturiert verschiedene SEO-Aspekte wie Technik, Content und Struktur.

Beispiel 2: Untersuche die einzelnen Probleme im Audit ausführlich und beschreibe Deine Herangehensweise, Interpretationen und die daraus resultierenden Maßnahmen.

Vorteil: Du kannst das Audit mitsamt den ausführlichen SEO-Maßnahmen anderen Abteilungen zur Zusammenarbeit weitergeben.

SEO-Audit: PDF mit detaillierter Betrachtung verschiedener SEO-Probleme

Deine Vorgehensweise bei der SEO-Analyse sowie die Ergebnisse solltest Du gesammelt in einem Dokument festhalten.

Beispiel 3: In einem Management-Briefing am Ende des Audits ziehst Du ein Fazit und präsentierst Maßnahmen – sortiert nach Relevanz.

Vorteil: Jeder kann sich einen schnellen Überblick zur SEO-Situation und den nächsten Schritten verschaffen.

Ausführliche, priorisierte Maßnahmenliste am Ende eines SEO-Audits.

Fasse die Ergebnisse des Audits zusammen: So hast Du die wichtigsten SEO-Ansatzpunkte und den Fahrplan für die Umsetzung auf einen Blick parat.

SEO-Fehler Nr. 3: Mangelndes SEO-Wissen und fehlendes Commitment

SEO braucht nicht nur Tools und Taktiken, sondern vor allem Wissen und Engagement. Ohne diese Basis bleibt selbst die beste Strategie wirkungslos – und wertvolle Chancen werden vertan.

SEO-Problem

Fehlende Kenntnisse über moderne SEO-Strategien führen zu typischen Fehlern wie falschen Prioritäten oder ineffizienten Maßnahmen.

Beispiel

Wir bleiben bei dem beschriebenen B2B-Dienstleister für Ingenieurbüros. Die Mitarbeiter setzen vorgegebene Keywords in die Blogposts ein. Diese ranken zunächst mittelmäßig und bringen kurzfristig etwas Traffic, bevor die Rankings wieder sinken. Die Sichtbarkeit entwickelt sich seitwärts und die Conversions bleiben auf niedrigem Niveau. Kein Wunder, denn die Beiträge sind lieblos und nicht überzeugend, es fehlt an Tiefe, Expertenwissen, spannenden Grafiken und dem richtigen Wording, um die Zielgruppe zu überzeugen. Früher rankte fast jeder Content, heute nur noch Inhalte mit EEAT-Kriterien.

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Lösung

Höre auf Experten, analysiere Fehler, definiere Ziele und messe Ergebnisse mit übersichtlichen und eindeutigen Reportings.

Im Beispiel könnte der Dienstleister sich eingestehen, wie aufwändig eine gute Blogstrategie ist und entsprechende Ressourcen dafür bereitstellen und einsetzen. Ein guter Blogpost von der Themenfindung bis zur Veröffentlichung kann mehrere Tage Arbeit in Anspruch nehmen. Das lohnt sich: Mit Geduld werden aus der Investition von Zeit und Geld nachhaltige Evergreens, die langfristig erfolgreich sind.

Alternativ könnte das Unternehmen auch externe Beratung in Anspruch nehmen und eine passende SEO-Strategie entwickeln. Gezielte Landingpages mit praxisnahen Case Studies wie „Ingenieurdienstleistungen für Maschinenbauprojekte“ würden zeigen, wie das Unternehmen typische Probleme von Ingenieurbüros löst. Durch die Optimierung mit Longtail-Keywords und internen Verlinkungen spart das Unternehmen Ressourcen und kann sich auf Conversion statt auf unqualifizierten Traffic fokussieren.

Beispiel 1: Messe mit Tools wie der Google Search Console SEO-KPIs wie die Rankingentwicklung der Keywords, auf die Du optimiert hast.

Vorteil: Du siehst, ob Deine SEO-Maßnahmen einen positiven Effekt haben – oder nicht.

Getrackte Rankingentwicklung eines Keywords

Tracke die Rankingentwicklung relevanter Keywords einzeln. So erkennst Du, ob und wie Deine Maßnahmen wirken und kannst bei negativen Trends gegensteuern.

Beispiel 2: Setze Dir Ziele und überwache, ob Deine SEO-Maßnahmen dazu führen, dass Du Dich den Zielen annäherst.

Vorteil: Tools wie Looker Studio zeigen Dir, ob Deine Maßnahmen funktionieren – wenn nicht, musst Du nachjustieren.

SEO-Reporting mit Messung der URL-Klicks, Klicks für ein bestimmtes Keyword und Zielen.

SEO-Reporting mit Messung der URL-Klicks, Klicks für ein bestimmtes Keyword und Zielen.

Grad der Zielerreichung im SEO (Anzahl organische Klicks)

Messe regelmäßig nach, wie nahe Du Deinen Zielen bereits bist. Ziel im Beispiel: Erhöhung der organischen Klicks im Vergleich zum Vorjahreswert um 15 %.

Fazit: Der Schlüssel zu Deinem SEO-Erfolg

SEO-Projekte scheitern nicht an mangelnden Maßnahmen, sondern an falschen Prioritäten, fehlendem Wissen oder Strategien, die nicht zur Zielgruppe passen. Mit einer klaren Roadmap, fundierten Analysen und echtem Commitment vermeidest Du typische Fehler und räumst diese Stolpersteine aus dem Weg. SEO ist kein Schnellschuss, sondern ein Langzeitprojekt – aber mit den richtigen Ansätzen erreichst Du nachhaltig bessere Rankings, mehr Sichtbarkeit und qualifizierte Anfragen. Jetzt liegt es an Dir, die Weichen neu zu stellen und Dein SEO-Projekt zum Erfolg zu führen!

 

Bildnachweis: Titelbild: peopleimages.com / Adobe Stock; Bild 2 – 9: Screenshot: Seokratie (eigene Ausarbeitung)

Über Nora Taubert
Nora bringt über 10 Jahre Erfahrung in der SEO-Branche bei verschiedenen Unternehmen mit – vom Konzern bis zum StartUp und von eCommerce bis B2B. Aktuell leitet sie als Team Lead SEO bei der Seokratie GmbH ein 6-köpfiges Team, berät Kunden im Online Marketing und SEO, bloggt und gibt auf YouTube praxisnahe Tipps zu verschiedenen SEO-Themen. Akademisch ist Nora an der Ludwig-Maximilians-Universität München verwurzelt, wo sie Politikwissenschaft studierte. Ergänzt wurde ihr Studium durch ein Auslandssemester am University College Cork, wo sie sich auf Internationale Politik und Recht spezialisierte. Als Speakerin teilt sie ihr Wissen auf Konferenzen wie SEOkomm, CampiXx, OMT und dem SEO-Day. Hier findest Du alle Beiträge von .
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