SEO & SEA Guide

Article Spinning einfach erklärt

Kristin RuhsSEO-Expertin

Article Spinning ist eine Technik zur Content-Erstellung, bei der bestehende Texte meist mithilfe spezieller Spinning-Software und Synonymen umgeschrieben werden. Ziel davon ist es, kostengünstig und schnell einzigartige Text-Varianten zu erzeugen, die auf bestimmte Zielgruppen oder Plattformen zugeschnitten sind. Im Falle der Nutzung dieser Texte auf Websites sollen diese Artikelversionen von Suchmaschinen als einzigartige Inhalte und nicht als problematischer Duplicate Content wahrgenommen werden.

Text-Spinning: So erfolgt die Erstellung der Inhalte

Die Erstellung der Texte erfolgt entweder automatisiert mithilfe von Spinning Software oder manuell. Unabhängig von der Methode ist das Ziel von Article Spinning stets die Sichtbarkeit und Reichweite des Contents durch die Erstellung vielfältiger und einzigartiger Textvarianten zu steigern.

Texterstellung mithilfe von Spinning Software

Häufig wird für Text-Spinning sogenannte Spinning Software verwendet. Dieser Software werden bereits existierende, einzigartige Inhalte als Ausgangsmaterial zur Verfügung gestellt. Sie analysiert den ursprünglichen Text und ersetzt Wörter, Phrasen und Satzteile durch Synonyme, also Begriffe mit ähnlicher oder gleicher Bedeutung. Dabei wird der Kontext oder die Aussage des Originaltextes nicht verändert.

Der Schlüssel zu effektivem Article Spinning liegt in der Fähigkeit der Software, eine hohe Anzahl an Synonymen zu generieren. Dadurch können aus einem einzigen Text zahlreiche Varianten entstehen, die jeweils als „Unique Content“ angesehen werden. Die Prozesse hinter Article Spinning können entweder automatisiert oder manuell erfolgen. Im automatisierten Prozess nutzt die Software umfangreiche Datenbanken und Machine Learning, um passende Synonyme zu finden und einzusetzen.

Darstellung, wie durch Article Spinning neue Textvarianten erzeugt werden

Der Urspungstext von Domain A wird durch eine Article Spinning Software verändert, sodass neue Textvarianten entstehen.

Moderne Spinning-Programme bieten neben der reinen Textumwandlung auch zusätzliche Funktionen wie die WDF*IDF-Analyse und Plagiatsprüfung, um die Qualität und SEO-Relevanz der generierten Texte zu erhöhen.

Texterstellung durch manuelle Anpassungen

Beim manuellen Spinning stützen sich Autoren auf einen Originaltext und passen diesen gezielt an unterschiedliche Zielgruppen oder Verwendungszwecke an. Diese Methode erlaubt eine feinere Abstimmung von Tonfall und Struktur, beispielsweise bei der Umwandlung einer offiziellen Pressemitteilung in einen lockeren Beitrag für soziale Medien. Die neue Version wird dadurch zum Beispiel lesbarer oder klingt natürlicher.

Inzwischen können Autoren auch Sprachmodelle wie ChatGPT verwenden, um Sätze, Textabschnitte oder ganze Beiträge mit individuellen Prompts umzuschreiben. Entscheidest Du Dich für eine Nutzung von KI, solltest Du die Texte im Anschluss allerdings manuell prüfen und verfeinern.

Chatverlauf in ChatGPT zur Umwandlung eines Textabschnitts

Chatverlauf mit ChatGPT zur Umwandlung des Textabschnitts einer Pressemeldung in einen Facebook-Post.

Wo kommt Article Spinning zum Einsatz?

Im Online-Marketing gibt es verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Article Spinning.

  • Produktbeschreibungen: Du kannst Article Spinning zur Generierung einzigartiger Texte für ähnliche Produkte verwenden, um Angebote klarer voneinander zu unterscheiden und die Suchmaschinenoptimierung der Produktseiten zu verbessern.
  • Zielgruppenorientierter Content: Durch das Erstellen verschiedener Versionen eines Grundtextes kannst Du spezifischen Content für unterschiedliche Zielgruppen und Plattformen wie Blogs und soziale Netzwerke schaffen.
  • E-Mail-Marketing: Du kannst diese Methode nutzen, um große Mengen personalisierter E-Mails zu versenden, ohne dass Inhalte repetitiv wirken. Das steigert die Relevanz der Nachrichten.
  • Content-Aktualisierung: Du kannst Article Spinning auch dafür verwenden, Inhalte regelmäßig neu zu formulieren und aktuell zu halten, um flexibel auf neue Trends oder Erkenntnisse zu reagieren.

Nachteile von Article Spinning

Die Vorteile von Article Spinning via Software liegen klar auf der Hand: Texte können effizient und kostengünstig erstellt und somit schnell Reichweite aufgebaut werden. Allerdings bringt diese Art von Texterstellung auch viele negative Aspekte mit sich, die dafür gesorgt haben, dass Article Spinning mittlerweile als eine Technik des Black Hat SEOs zählt. Während gegen eine durchdachte manuelle Änderung von Texten nichts einzuwenden ist, solltest Du mit automatisiertem Text Spinning vorsichtig sein, da es gegen Suchmaschinen-Richtlinien verstößt.

Fehleranfälligkeit automatisch generierter Texte

Texte, die durch Article-Spinning-Software generiert werden, sind oft fehlerhaft und leiden unter einem beeinträchtigten Lesefluss. Trotz technologischen Fortschritts kommt es zu Missverständnissen oder fehlerhaften Interpretationen, sodass die Texte nicht 1:1 übernommen werden können.

Erzeugung von Thin Content Pages

Heutzutage gilt die Qualität dieser maschinell erstellten Texte als minderwertig. Mit Article Spinning für Websites erzeugst Du Inhalte, die Nutzern keinen Mehrwert bieten. Der auf diese Weise generierte Content liefert keine neuen Erkenntnisse, sondern wiederholt das, was bereits auf anderen Seiten steht. So erzeugter Thin Content wird abgestraft und bringt kaum mehr Nutzen.

Article Spinning vs. Suchmaschinen-Richtlinien

Scraper-Websites, die Inhalte mithilfe von Article Spinning verändern und auf ihrer Website veröffentlichen, verstoßen gegen die Richtlinien der Suchmaschinen. Dass Google bei Verstößen gegen die Google-Spamrichtlinien hart durchgreift, haben die massenhaften manuellen Abstrafungen im März 2024 gezeigt, die auf die Veröffentlichung neuer Richtlinien folgten. Zahlreiche große Websites wurden komplett aus der Suche entfernt und verloren von einem Tag auf den anderen ihren gesamten Traffic.

Verlauf des Sichtbarkeitsindexes einer von Google manuell abgestraften Website

Sichtbarkeitsverlauf (SISTRIX) einer Website, die aufgrund von Verstößen gegen Googles Spam Richtlinien manuell aus dem Index entfernt wurde.

Warum war Article Spinning so beliebt?

Im Gegensatz zu heute war Article Spinning früher sehr beliebt und hat zum Erfolg von Websites beigetragen. In den frühen 2000er Jahren waren sowohl Backlinks als auch die Keyworddichte wichtige Rankingfaktoren. Da es in dieser Zeit nur sehr wenige Ranking-Faktoren gab, hatten diese einen starken Einfluss auf das Ranking. Article Spinning half unter anderem dabei, Gastbeiträge für andere Websites zu erstellen, womit Websitebetreiber wiederum einen Backlink zu ihrer Seite erhielten.

Außerdem stützten sich Suchmaschinen damals noch viel stärker auf die im Text enthaltenen Wörter und konnten den eigentlichen Sinn dahinter nicht erkennen. Dementsprechend wurden durch die Änderung der Wörter mithilfe von Article Spinning in den Augen der Suchmaschinen einzigartige Inhalte geschaffen.

Unsere Empfehlung: Do oder Don’t

Article Spinning – Ja oder Nein? Am besten: Finger weg! Da Googles Algorithmen die Qualität von Websites immer besser bestimmen können, wird die Wahrscheinlichkeit immer höher, dafür abgestraft zu werden.

Es lohnt sich nicht, die folgenden Risiken in Kauf zu nehmen:

  • Erkennt Google Deinen Inhalt als minderwertigen, computergenerierten Inhalt, wird die Seite ignoriert. Sie wird dann nicht indiziert oder in den SERPs angezeigt.
  • Google kann für eine Website eine websiteübergreifende Qualitätsbewertung haben. Das Vorhandensein von minderwertigem Inhalt – wie gespinntem Inhalt – schadet möglicherweise allen anderen Seiten auf Deiner Website, selbst wenn diese hochwertigen, relevanten Inhalt enthalten, der ansonsten gut ranken würde.
  • Deine Webseite kann dafür aufgrund von Thin Content bestraft werden.

Was kannst Du stattdessen tun?

Wenn Du Deinem alten Content neues Leben einhauchen willst oder ähnliche Inhalte zu gleichen Themen erstellen willst, sind hier ein paar Tricks für Dich, die nicht nur Google, sondern auch Deine Leser lieben werden.

  1. Funktioniere Inhalte um: Nutze bestehenden Content und mach etwas Neues daraus. Recycle Deinen Content, erstelle einen flotten Social-Media-Post daraus oder pimpe wichtige Daten aus Deinem Artikel zu einer Infografik auf, die Du auf verschiedenen Plattformen teilen kannst. So sparst Du Zeit ganz ohne Inhalte von anderen zu klauen.
  2. Betrachte das Thema aus einer anderen Perspektive: Gibt es Themen in Deinem Beitrag, auf die in mehr Detail eingegangen werden kann? Schreibe dazu einen neuen Beitrag, in den Du zum Beispiel eigene Erfahrungen oder Sichtweisen einbringst. Schaffst Du es, ihm einen neuen Touch zu geben und das Thema aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ist es sehr unwahrscheinlich, das Google den Inhalt als Duplicate Content sieht.
  3. Veröffentliche alte Artikel neu: Gib altem Content ein Makeover. Ein bisschen Textlifting hier, ein paar frische Fakten da und Dein Inhalt ist wieder aktuell. Es lohnt sich, Artikel neu zu veröffentlichen. Besonders solche, die in den SERPs nicht gut abschneiden und mindestens 12 Monate alt sind. Aktualisiere 70-80% des Inhalts oder schreibe den Beitrag neu.

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