SEO & SEA Guide

Google Penguin Update einfach erklärt

Kristin RuhsSEO-Expertin

Das Google Penguin Update, das am 24. April 2012 weltweit ausgespielt wurde, veränderte die Art und Weise, wie Google Websites bewertet und sortiert. Ziel dieser Algorithmusänderung war es, gegen Websites vorzugehen, die unfaire Methoden wie unnatürliche Links nutzten, um ihre Position in den Suchergebnissen zu verbessern. Seit September 2016 wurde der Penguin in den allgemeinen Algorithmus übernommen und bewertet Seiten nun in Echtzeit, ohne dass ein Update händisch angestoßen werden muss.

Google Penguin als Webspam Update

Das Google Penguin Update ist auch unter dem Namen Webspam Update bekannt. Das hat einen einfachen Grund: Google versucht, seinen Nutzern immer die besten Suchergebnisse zu bieten, also diejenigen, die die Suchintention der User am besten erfüllen. Für ein gutes Ranking sollen dabei ausschließlich Inhalt und User Experience ausschlaggebend sein.

Ziel des Google Penguin Updates

Ziel des Google Penguin Updates war es, die Qualität in den Suchergebnissen zu steigern, indem Webseiten, die gegen Googles Richtlinien verstoßen, gezielt abgestraft werden.

Gewitzte SEOs finden immer wieder Wege, um Googles Algorithmen auszutricksen. Als für Google die Anzahl eines bestimmten Keywords bedeutend für das Ranking war, zum Beispiel, da es Google geholfen hat, das Thema der Seite zu bestimmen, wurde Keyword Stuffing betrieben – also die übermäßige Verwendung von Keywords im Text oder sogar das Schreiben von weißem Text auf weißem Hintergrund (Hidden Content).

Ein anderes Beispiel für solche „Tricks“ sind Links. Da auch Backlinks beim Ranking eine Rolle spielen, da sie von Google als Referenzen gesehen werden, kommt es (noch immer) zu unnatürlichen Links, zum Beispiel durch Linkkauf. Wer solche Maßnahmen ergreift und somit gegen Googles Richtlinien (siehe dazu die Google Webmaster Richtlinien) verstößt, riskiert eine Abstrafung.

Backlink-Profil besonders im Fokus

Auch wenn Google nicht genau preisgibt, welche exakten Variablen beim Google Penguin Update abgestraft wurden, lässt sich über die Analyse der typischen „Penguin-Verlierer-Websites“ viel ablesen. Beim Google Penguin Update stand das Backlink-Profil von Websites besonders im Fokus. Dabei wurden vor allem folgende Faktoren betrachtet:

  • Themenrelevanz der verlinkenden Seite zur verlinkten Seite: Verlinkungen sollten thematisch passend sein, da Empfehlungen meist aus ähnlichen Themenfeldern kommen.
  • Link-Texte mit hohem Anteil harter Ankertexte: Ein hoher Anteil an harten Ankertexten, die Money-Keywords beinhalten, wirkt unnatürlich. Ein ausgewogener Mix aus allgemeinen Begriffen, Markennamen und Money-Keywords ist empfehlenswert. Während bei der Internen Verlinkung harte Ankertexte genutzt werden dürfen, um Google beim Verständnis der verlinkten Seite zu helfen, wirken viele harte Ankertexte von anderen Websites unnatürlich auf Google.
  • Gekaufte Links: Sie verstoßen gegen Googles Richtlinien, da solche Links nicht aus Überzeugung, sondern für Geld gesetzt werden. Gekaufte Links und Linknetzwerke wurden besonders von Penguin abgestraft.
  • Unnatürliches Link-Wachstum: Ein plötzlicher, sprunghafter Anstieg an Backlinks kann als unnatürliches Linkbuilding gesehen werden, es sei denn, er lässt sich durch spezifische Aktionen erklären.
  • Backlinks mit schlechter Qualität: Links von minderwertigen Seiten, Linkfarmen, Webkatalogen und Artikelverzeichnissen gelten als schlechte Backlink-Quelle und sollten nicht den Hauptteil des Link-Profils ausmachen.

Auswirkungen der Google Penguin Updates

Insgesamt gab es sieben Penguin Updates. Begonnen hat es mit dem ersten Update im April 2012. Dieses hatte die größten Auswirkungen auf die Rankings. Profitiert haben Websites wie t3n.de und lonelyplanet.de. Verloren haben unter anderem gutscheinrabatt.eu und prepaid-vergleich-online.de. Größere Auswirkungen zog dann erst wieder das Penguin Update 2.0 im Mai 2013 nach sich.

Datum Update
24. April 2012 Penguin Update 1.0 ‒ zunächst „Webspam Algorithm Update“ genannt (Algorithmus-Änderung)
25. Mai 2012 Penguin Update 1.1 (Data Refresh)
05. Oktober 2012 Penguin Update 1.2 (Data Refresh)
22. Mai 2013 Penguin Update 2.0 (Algorithmus-Änderung)
04. Oktober 2013 Penguin Update 2.1 (wahrscheinlich ein Data Refresh)
18. Oktober 2014 Penguin Update 3.0 (Algorithmus-Änderung)
23. September 2016 Penguin Update 4.0 (Algorithmus-Änderung) – Penguin ist nun im Kernalgorithmus der Suchmaschine enthalten

Websites, die vom ersten Google Penguin Update betroffen waren, haben zwischen dem 23.04.2012 und 30.04.2012 enorm an Sichtbarkeit verloren. Die Sichtbarkeit der Domains blieb danach Wochen oder Monate fast bei Null. Betroffene Websites haben sämtliche Top-Platzierungen auf einen Schlag verloren.

Sichtbarkeitsabfall durch Google Update

Beispiel eines Sichtbarkeitsverlusts durch ein Update: In diesem Fall wurde der Sichtbarkeitsabfall durch das Google Core Update vom März 2024 ausgelöst.

Was kann man tun, um nicht abgestraft zu werden?

Seit dem Penguin Update 4.0, also seit Ende September 2016, ist Penguin im Kernalgorithmus von Google enthalten. Die Suchmaschine sucht somit bei jedem Crawl der Website nach „Spamsignalen“, und diese Penguin-Daten werden dann in Echtzeit aktualisiert.

Um Rankingverlusten vorzubeugen, solltest Du Folgendes beachten:

  • Führe regelmäßige Audits des eigenen Backlink-Profils Dabei sollte insbesondere auf Qualität und Relevanz der verlinkenden Seiten geachtet werden.
  • Folge einer nutzerorientierten Content-Strategie, die sich auf Mehrwert und Nutzererfahrung fokussiert. Diese sollte die Grundlage der Websitegestaltung sein.
  • Verfolge die Entwicklungen von Googles Algorithmen kontinuierlich und passe Deine SEO-Strategie entsprechend an. So sicherst Du Deiner Website langfristig eine positive Bewertung.

So vermeidest Du eine Abstrafung durch Penguin:
Befolge die Google Webmaster Richtlinien und vermeide unnatürliche Links, Keyword Stuffing oder auch Cloaking (das Vortäuschen unterschiedlicher Inhalte für Nutzer und Suchmaschinen).

Und wenn’s schon zu spät ist?

Deine Website verzeichnet einen starken Abfall der Sichtbarkeit in den Suchergebnissen? Dann solltest Du zunächst einmal herausfinden, woran das liegt. Da Penguin seit 2016 im Algorithmus integriert ist und nicht mehr als Update ausgespielt wird, ist es unwahrscheinlich, dass ein plötzlicher starker Verlust an Sichtbarkeit allein darauf zurückzuführen ist.

Unser Beitrag Rankingabsturz: So findest Du heraus, was los ist hilft Dir dabei, Probleme zu identifizieren. Analysierst Du die Domain in Tools wie SISTRIX, kannst Du beim Anzeigen des Sichtbarkeitsverlaufes der Domain auch die Ereignis-Pins genauer anschauen. Sie geben wichtige Ereignisse wie Google Updates an, sodass es einfacher ist, einen Absturz oder plötzlichen Anstieg der Sichtbarkeit auf ein solches Update zurückzuführen.

Pins in einem Sichtbarkeitsindex, die verschiedene Ereignisse wie das Penguin Update anzeigen.

Blaue Pins, die verschiedene Ereignisse anzeigen, so zum Beispiel das Penguin Update 4.0.

Im Falle von Penguin wäre eine mögliche Lösung, das Backlink-Profil hinsichtlich eines unnatürlichen Link-Profils genau zu untersuchen. Auch dies ist mit kostenpflichtigen Tools wie zum Beispiel Ahrefs, Semrush oder SISTRIX möglich. Qualitativ hochwertige Links sollten unbedingt behalten werden, da sie die Autorität Deiner Website steigern. Mit dem   kannst Du schädliche lassen, die gegen die Richtlinien verstoßen und die Du nicht selbst entfernen kannst. Sie existieren dann zwar weiterhin, werden aber nicht mehr zur Beurteilung des Link-Profils herangezogen.

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