SEO & SEA Guide

Low Quality Links einfach erklärt

Kristin RuhsSEO-Expertin

Low Quality Links sind minderwertige Links von nicht vertrauenswürdigen Websites. Sie wirken sich gar nicht oder aber negativ auf die SEO-Leistung aus, da Suchmaschinen die Qualität Deiner Backlinks bewerten. Diese Links stammen oft von Spam-Seiten, sind irrelevant oder kommen von Seiten mit geringer Autorität. Während gute Backlinks einer Website Domain Authority verleihen, können Bad Links das Ranking verschlechtern und zu Strafen führen, wenn Suchmaschinen Manipulation vermuten.

Was macht Low Quality Links aus?

Wirklich gute Links stammen von Seiten mit Autorität und sind zudem themenrelevant. Im Gegensatz zu diesen sind Low Quality Links solche, die von Websites stammen, die keinen Trust und keine Relevanz in Deinem Themengebiet haben. Solche Links sind oft einfach zu bekommen und können selbst erstellt oder angefragt werden.

Hinweis: Bekommst Du Links von Seiten, die nicht zu Deinem Thema passen, ist dies nicht tragisch und sie schaden Deinem Ranking nicht. Ein Kaninchenzüchterverein kann und darf durchaus ein Restaurant empfehlen und umgekehrt.

So erkennst Du schlechte Links

Um Low Quality Links zu finden, stehen Dir verschiedene Tools wie Ahrefs oder auch die Google Search Console zur Verfügung, in denen Dir Deine Backlinks angezeigt werden. Bad URLs stammen von Websites mit schlechter Qualität, die bestimmte Merkmale aufweisen. Umso mehr Punkte der folgenden Checkliste zutreffen, desto mehr solltest Du auf einen Link der entsprechenden Website verzichten.

  • Das Impressum ist nicht seriös (z. B. als Bild eingefügt) oder fehlt vollständig.
  • Die Domain ist nicht indexiert.
  • Der Domainname erscheint unpassend, was auf eine Expired Domain hinweisen könnte.
  • Auf der Website fehlt das Logo.
  • Die Website hat auffällige, evtl. unpassend wirkende Links in der Sidebar oder im Footer.
  • Die Seite hat schlechte Link-Kennzahlen: Eine hohe Domain-Sichtbarkeit (z. B. ein hoher Sistrix Sichtbarkeitsindex des SEO-Tools Sistrix.de) ist häufig ein Zeichen dafür, dass Google der Domain vertraut.
  • Die Domain erhält fragwürdige Backlinks, z. B. von Artikelverzeichnissen, Foren und Expired Domains, die ggf. auch noch überoptimierte Ankertexte aufweisen.
  • Die Website ist der Branche nicht bekannt.
  • Zu Deiner Website wird seitenweit verlinkt, z. B. aus Footern oder Sidebars.

Diese Bad Links solltest Du vermeiden

Die meisten Low Quality Links schaden Deiner Website nicht. Sie bringen einfach keine Vorteile. Es gibt jedoch auch schädliche Links, die Du vermeiden solltest. Zu solchen Bad Links, die sich negativ auf Dein Ranking auswirken können, gehören folgende:

  • Backlinks aus übermäßigem Linktausch.
  • Gekaufte Links (Linkkauf verstößt gegen Google-Richtlinien).
  • Automatisch generierte Backlinks.
  • Links von Spam- oder Forenseiten (Forenseiten dann, wenn die Einträge unnatürlichen Backlinkaufbau erzielen sollen).
  • Viele Links von Websites mit vielen ausgehenden Links pro Seite, vor allem ohne redaktionellen Kontext (Hinweis auf Linkfarmen).

Wie relevant sind Low Quality Links für Dein Ranking?

Wenn Du kein aktives Linkbuilding betrieben hast und kein Spammer Dich gezielt als Angriffsziel für schädliche Links genommen hat, dann hast Du in der Regel keinen Handlungsbedarf, was Low Quality Links betrifft. Jede Website hat einige davon, das ist ganz normal. Nur, wenn die Low Quality Links überhandnehmen und Dein Ranking sich verschlechtert, solltest Du handeln. Das betrifft aber gefühlt höchstens 0,1 % aller Websites.

Wenn Dir jemand einen Link Audit verkaufen will, dann muss dahinter schon ein gewisser Grund stehen. Hast Du massive Rankingverluste hinnehmen müssen? Selbst dann ist in 9 von 10 Fällen nicht das Backlinkprofil der Auslöser.

Praxisbeispiel – 357.000 Links aus Verzeichnis
Während Links aus reputablen lokalen Verzeichnissen wie Yelp nützlich sein können, bringen generische Links aus offenen Verzeichnissen keine Rankingvorteile. Da jeder Webmaster Links in solche Verzeichnisse hinzufügen kann, führt das zu einer Irrelevanz der Links. Es gibt viele Spamverzeichnisse dort draußen, die aber in der Regel kein Problem für das Ranking darstellen. Solche Links sind zu einfach zu manipulieren und daher wertet sie Google einfach gar nicht, weil man sonst unschuldige Websites abstrafen könnte. Uns ist ein Fall bekannt von einer kleinen Website, die 357.000 solcher Links innerhalb von 48 Stunden bekam, von mehreren zehntausend Domains. Es gab keine Auswirkungen auf das Ranking, weder positiv noch negativ. Trotzdem: Einen solchen Fall sollte man sich als SEO auf jeden Fall ansehen – aber keine Panik, wenn man ein paar Dutzend solcher „Spamlinks“ hat. Das ist ganz normal und hat keine negativen Auswirkungen.

Sind bezahlte Links schädlich?

Die schlimmsten Bad Links, wo bereits einige Dutzend schädlich sein können, sind gekaufte Links. Linkkauf verstößt gegen Google-Richtlinien. Im besten Fall erkennt Google nicht, dass ein Link gekauft wurde und es gibt keine Strafe dafür. Erkennt Google die gekauften Links, kann Deine Website abgestraft werden und an Rankings verlieren.

Anders ist das, wenn es legitime Gründe für bezahlte Links gibt, zum Beispiel, wenn durch Affiliate-Marketing oder Bannerwerbung Geld verdient wird. In solchen Fällen sollten Webmaster die Links mit dem Attribut rel=“sponsored“ als gesponsert kennzeichnen, um klar zu kennzeichnen, dass dafür bezahlt wurde.

Bringen Nofollow-Links etwas?

Bevor Google 2019 das Attribut rel=“sponsored“ einführte, verwendeten Google und andere Suchmaschinen das 2005 eingeführte Attribut rel=“nofollow“. Das Einfügen eines rel=“nofollow“-Attributs in das HTML eines Links sagt den Suchmaschinenrotobern (Bots), dass sie dem Linkziel nicht folgen sollen. Verlinkt eine hochwertige Seite mit einem Link auf Deine Website, der dieses Attribut enthält, bringt der Link Dir voraussichtlich keinen Ranking-Vorteil, da kein Linkjuice weitergegeben wird. Er bringt Dir aber auch keine Nachteile.

Google wollte mit der Einführung dieses Attributs verhindern, dass weiterhin Massen an Links in Blogkommentaren oder Gästebüchern gesetzt werden und diese oftmals sogar automatisch erzeugten Links Einfluss auf das Ranking haben. Das Attribut sollte außerdem genutzt werden, wenn auf nicht vertrauenswürdige Inhalte verlinkt wird.

Ein solcher Nofollow-Link kann Dir aus folgenden Gründen trotzdem Vorteile bringen:

  • Nutzer kommen darüber auf Deine Seite.
  • Ein natürliches Linkprofil enthält Nofollow-Links. Sie tragen also dazu bei, dass das Linkprofil Deiner Website als natürlich angesehen wird.
  • Es ist umstritten, ob Nofollow-Links, z.B. von High Authority Sites wie Wikipedia, nicht doch etwas bringen, da es immer wieder Hinweise darauf gibt.
  • Google hat bekannt gegeben, dass Attribute wie sponsored oder nofollow nur als Hinweise angesehen werden, diese aber ignoriert werden können.

Mögliche negative Folgen durch schlechte Links

Wie zuvor bereits erwähnt, stellen schlechte Links für 99 % der Websites kein Problem dar – insbesondere nicht, wenn Du noch nie Linkbuilding betrieben hast. Wenn schlechte Links allerdings überhandnehmen, dann kann das verschiedene negative Auswirkungen haben:

  • Ranking-Verlust: Suchmaschinen bewerten die Qualität der Backlinks. Bad Links können dazu führen, dass Deine gesamte Website im Ranking abfällt, da sie als weniger vertrauenswürdig und relevant angesehen wird.
  • Manuelle Strafen: Google und andere Suchmaschinen können manuelle Strafen verhängen, wenn viele Low Quality Links auf einen Manipulationsversuch der Rankings hinweisen. Diese Strafen können zu einem drastischen Verlust an Sichtbarkeit und Traffic führen. Das betrifft ganz besonders gekaufte Links.
  • Vertrauensverlust: Low Quality Links können das Ansehen und die Glaubwürdigkeit der eigenen Website beeinträchtigen und auch langfristig der Reputation schaden. Das betrifft nicht nur Suchmaschinen, sondern auch potenzielle Kunden.
  • Irrelevanter Traffic: Bad Links ziehen oft unpassenden und irrelevanten Traffic an, der nicht zur Zielgruppe der Website gehört und somit keine Wertschöpfung bringt.
  • Negative SEO: Konkurrenten könnten absichtlich minderwertige Links zu Deiner Webseite setzen, um Deine SEO-Bemühungen zu sabotieren.
  • Kostspielige Korrekturmaßnahmen: Das Entfernen oder Disavowing von Low Quality Links kann zeitaufwändig und kostspielig sein, erfordert oft spezielle Tools und Fachwissen.

So gehst Du am besten mit Bad Links um

Ein gewisses Maß an Spamlinks hat jede Website und so etwas lässt sich nicht vermeiden. Nur, wenn es sich bei Dir um (je nach Deinen sonstigen Backlinks) mehrere hundert bis tausend Backlinks handelt, solltest Du aktiv werden. Um herauszufinden, woher Deine Backlinks stammen und Dein Backlink-Profil zu analysieren, kannst Du Tools wie die Google Search Console, Ahrefs, Majestic, Moz oder SEMrush benutzen und einen Link Audit durchführen.

Empfehlung im Umgang mit Low Quality Links

Gibt es nur ein paar Bad Links auf Deine Website, kannst Du sie einfach ignorieren. Google erkennt Low Quality Links inzwischen selbst sehr gut, weiß, dass diese auch ohne eigenes Zutun einfach entstehen können und ignoriert sie meist einfach. Bleib bei diesem Thema also gelassen – nur, weil Dich jemand nicht-themenrelevant verlinkt hat, ist das nicht gleich schlimm. Das kann und soll auch passieren. Ebenso wird Deine Website früher oder später in dubiosen Spamverzeichnissen auftauchen. Solange es sich nicht um viele Links handelt, musst Du nichts unternehmen.

Google gibt daher auch folgenden Tipp:

Tipp zum Disavowing von Low Quality Links

Für 99.,9 % aller Websites ist daher kein Link Audit nötig, außer Du hast selbst in der Vergangenheit Links gekauft oder jemand hat Dich aktiv mit Spamlinks überzogen. Das ist allerdings in Deutschland ein Straftatbestand.

Ausnahme: Disavow-Tool verwenden

Wenn Du wirklich umfassende Ahnung von dem Thema Linkabwertung hast, dann nutze das Google Disavow Tool in der Google Search Console. Reiche eine Liste der schädlichen Links ein, um Google mitzuteilen, dass diese Links bei der Bewertung Deiner Website ignoriert werden sollen. Eine Anleitung, wie das Disavowing der Links funktioniert, findest Du in der Search Console-Hilfe oder in unserem Beitrag Disavow einfach erklärt.

Achtung: Du kannst damit unter Umständen Deine Rankings vollkommen zerstören, wenn Du hier die falschen oder zu viele URLs angibst. Wenn Du aus Unwissenheit gute Backlinks angibst, dann kannst Du hier wirklich Deine kompletten Rankings verlieren. Dieses Tool ist nur etwas für SEO-Profis. Wenn Du nicht schon mehrmals damit gearbeitet hast, lasse unbedingt einen Profi ran.

Weiterführende Links

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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